Christliche Kunst in Bulgarien 

Assen Tschilingirov

 

Anhang

 

Erklärung der Fachbegriffe

 

            Acheiropoitoi: Die ohne Hand gemalten Bilder des Erlösers, Mandylion, nach der Überlieferung ein Abdruck des Gesichts Christi auf dem Linnen Abgars, und Keramidion, das Bildnis Christi auf einem gebrannten Ziegelstein.

 

            Aër: Von griech. ὁ ἀήρ (= Luft), großes seidenes, oft reichbesticktes Tuch, das über Kelch und Diskos, die mit kleineren Tüchern bedeckt sind, ausgebreitet wird. In der Inkarnationssymbolik der Proskomidie bedeutet der Aër die Windeln Christi und darüber hinaus die menschliche Natur, das »Fleisch, in das sich der Logos wie in ein Gewand hüllte«.

 

            Akathistos: Bedeutender Kirchenhymnus, der, wie der Name ἀκάθιστος besagt, »nicht sitzend« vorgetragen wird, als dessen Verfasser Romanos der Melode (6. Jh.) gilt. Die in kunstvoller Sprache verfaßten 24 Strophen sind ein Lobgesang auf die Gottesmutter, bezogen auf die Kindheits- und Jugendgeschichte Christi.

 

            Anapeson (Wachendes Auge): Ikonographischer Typus des liegenden Christus Emmanuel, eine Andeutung auf das Löwengleichnis des Physiologos und auf Genesis 49, 9.

 

            Anastasis: Seit dem 6. Jh. verbreitete Darstellung der Auferstehung Christi, die die mit dem Tod Christi verbundene Erlösung der Gerechten symbolisiert. Im Mittelpunkt steht Christus, der die Höllentore zertritt und Adam und Eva zu sich emporzieht.

 

            Annexkapelle: Seitlich des Hauptschiffs einer Kirche angebaute oder im Seitenschiff abgesonderte kleine Kapelle mit selbständigem Altarraum und Apsis. Ihre Funktion ergibt sich durch die Regel des orthodoxen Ritus, die an einem Altar die Durchführung von nicht mehr als einer Liturgie an demselben Tag zuläßt.

 

            Apotropaion: Bild oder Gegenstand, dem eine magische, Unheil abwehrende Kraft zugemessen wird.

 

            Archivolte: Profilierter und oft plastisch verzierter Streifen an der Stirnseite eines Bogens.

 

            Arkosolium: Bogenüberwölbte Nische mit Grab an der inneren Seitenwand einer Kirche.

 

            Artophorion: Gefäß zur Aufbewahrung der für die Krankenkommunion benötigten konsekrierten Elemente von Brot und Wein.

 

            Asteriskos: Ein aus zwei halbkreisförmig gebogenen, einander überkreuzenden Metallstreifen bestehendes sternförmiges Gerät. Es dient als Aufsatz für den Diskos, damit das über den Diskos gebreitete Tuch die Prosphorapartikel nicht berührt und verschiebt.

 

            Atrium: Der durch vier nach innen geöffnete Säulen hallen umgebene Vorhof frühchristlicher Kirchen, in dem sich ein Teil des kirchlichen Ritus, wie die Initiation der Katechumenen, rituelle Waschungen und Toten-Gedächtnisfeiern, vollzieht.

 

            Baptisterium: Taufkapelle, ursprünglich seitlich vom Narthex der frühchristlichen Bischofskirchen angebaut und mit einer Piscina sowie dem Bischofsthron in dem vorwiegend als Apsis gestalteten Ostabschluß ausgestattet.

 

            Bema: Der etwas erhöhte Raum mit dem Altar am Ostende des Mittelschiffs einer Kirche, in dem der Klerus während des Gottesdienstes Platz findet.

 

            Biforium: Fenster mit zwei durch eine Mittelsäule getrennten bogenförmigen Feldern.

 

            Chalkidikum: Die mit Säulen versehene Vorhalle einer frühchristlichen Basilika.

 

            Cheirotonie: Von griech. χειροτονία (= Handauflegung), christlich-orthodoxer Ritus bei der Spendung der Weihen.

 

            Chiton: Ein aus zwei Leinentüchern zusammengenähtes Untergewand.

 

            Chlamis: Leichter, bis zu den Hüften reichender Mantel, der auf der rechten Schulter zusammengehalten oder geknotet wird, getragen von hohen Beamten und Offizieren. Gehört zum kaiserlichen Ornat.

 

            Chorschranke: Niedrige Brüstung zwischen dem Altarraum und dem Naos einer frühchristlichen und frühbyzantinischen Kirche.

 

            Christogramm: Monogramm Christi, gebildet aus den griechischen Buchstaben Ι, Χ und Ρ.

 

            Coemeterialkirche: Von Coemetrium (= Ruhestätte), Bezeichnung für die frühchristlichen Friedhofskirchen, vor allem die unterirdischen.

 

            Deesis: Von griech. Fürbitte. In der Ikonographie bildliche Darstellung Christi als Weltenrichter, beiderseits die Gottesmutter und Johannes der Täufer in Fürbitterhaltung.

 

            Diskos: Flache Schale, oft mit einem ringförmigen Fuß, auf der die Prosphoren während der Proskomidie geteilt und nach einem bestimmten Schema für die Konsekration angeordnet werden.

 

            Empore: Galerieartiges Obergeschoß im Kirchenraum, meistens durch die Stützen zwischen den Schiffen getragen und nach innen geöffnet.

 

            Enkaustik: Spätantike Maltechnik mit erhitzten Wachsfarben.

 

            Enkolpion: Ursprünglich eine zur Aufnahme von Reliquien bestimmte runde oder viereckige,

 

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später auch kreuzförmige Kapsel, die man an einer Schnur oder Kette hängend auf der Brust trug. Im engeren Sinn bezeichnet sie eine medaillonförmige Kapsel, die als bischöfliche Insignie ebenfalls auf der Brust getragen wird und meist mit einer Darstellung der Gottesmutter des Zeichens versehen ist.

 

            Epigonation: Bestandteil der liturgischen Kleidung - ein steifes, quadratisches, meist kunstvoll besticktes Zierstück, das mittels einer Schnur an der rechten Seite des Sakkos befestigt wird und das Schwert des zelebrierenden Priesters symbolisiert.

 

            Epimanikien: Reichbestickte Manschetten, die über die Ärmelenden des Sticharions festgebunden werden.

 

            Epitrachelion: Langes, breites Stoffband, das über die Schultern gelegt und nach vorn gerade herabhängend unter dem Phelonion getragen wird. Es dient als priesterliches Abzeichen.

 

            Euchologion: Liturgisches Buch, das die Formulare der Liturgien des hl. Johannes Chrysostomos, des hl. Basileios und die vorgeweihten Gaben sowie den Ritus für die Spendung der Sakramente für Weihen und Segnungen enthält.

 

            Exedra: Vorwiegend halbkreisförmige Erweiterung eines geschlossenen Raumes, einer Säulenhalle oder eines Hofes.

 

            Großer Einzug: Übertragung der während der Proskomidie bereiteten Gaben in den heiligen Geräten (Diskos, Kelch) vom Rüsttisch zum Altar zu Beginn des Sakramentsgottesdienstes (Liturgie der Gläubigen). Die feierliche Prozession nimmt ihren Weg durch die nördliche Tür der Ikonostasis, durchquert das Kirchenschiff (Naos) und kehrt durch die Königstür in den Altarraum zurück.

 

            Hetoimasie: Der zum Jüngsten Gericht vorbereitete, noch leere Thron Christi, auf bildlichen Darstellungen meist mit den Passionswerkzeugen versehen.

 

            Himation: Oft farbiges Obergewand, das über den Chiton getragen und auf der rechten Schulter befestigt wird.

 

            Ikonostasis: Trennwand zwischen dem Altarraum und dem Naos einer orthodoxen Kirche, mit einer oder mehreren Reihen Ikonen ausgestattet.

 

            Inkarnat: Fleischfarbe bzw. ihre Wiedergabe.

 

            Katechumene: Taufbewerber.

 

            Katechumenum: Ein abgesonderter Raum der frühchristlichen Kirche, wo die Katechumenen ihren Platz finden, während die Liturgie der Gläubigen vollzogen wird.

 

            Katholikon: Hauptkirche eines Klosters.

 

            Keramidion: s. Acheiropoitoi.

 

            Kleiner Einzug: Der Einzug des Zelebranten in den Altarraum und feierliche Einholung des Evangeliums.

 

            Koimesis: Bezeichnung für die Darstellung des Marientodes, die meistens auch ihre Aufnahme in den Himmel einbezieht. Im Mittelpunkt der Komposition erscheinen Maria auf dem von Aposteln umgebenen Sterbelager und Christus, der ihre Seele in Gestalt eines kleinen Kindes entgegennimmt.

 

            Kolobium: Langes hemdartiges Gewand, ärmellos oder mit kurzen Ärmeln.

 

            Königstür: Die Mitteltür einer Ikonostasis, wird nur von zelebrierenden Priestern während der Liturgie betreten.

 

            Kreuzzepter: Stabähnliches Zeichen mit Kreuzabschluß - Symbol herrscherlicher Gewalt und Würde, Attribut Christi bei der Anastasis-Szene, gelegentlich auch Johannes’ des Täufers.

 

            Kyma: Profilierte eierstabförmige Zierleiste in der antiken Bauplastik.

 

            Labarum: Feldzeichen des römischen und byzantinischen Heeres, meist mit dem Monogramm Christi.

 

            Lisene: Flacher vertikaler Wandvorsprung ohne Basis und Kapitelle zur dekorativen Gliederung der Fassaden.

 

            Loros: Schalartiger, gold- und edelsteinverzierter Streifen, Bestandteil des kaiserlichen Ornats.

 

            Mandorla: Mandelförmige, die ganze Gestalt umschließende Aureole an bestimmten Darstellungen Christi.

 

            Mandylion: s. Acheiropoitoi.

 

            Maphorion: Breites, meist purpurfarbiges, Kopf und Schulter bedeckendes Tuch; geziert mit dem Jungfrauenstern, gehört zum Gewände der Gottesmutter.

 

            Melismos: Von griech. μελίζω (= zerschneiden), bezieht sich auf die Teilung der Prosphoren während der Proskomidie und soll den Kreuzestod Christi symbolisieren. Bildlich wird der Melismos seit dem 12. Jh. durch den auf dem Altar stehenden Diskos dargestellt, auf dem der unbekleidete Jesusknabe liegt, flankiert von Erzengeln mit Rhipidien; dem Altar nähern sich von beiden Seiten adorierend die Kirchenväter und halten geöffnete Schriftrollen mit liturgischen Texten in den Händen. Das Thema wird vorwiegend in der Hauptapsis, aber auch in der Prothesis dargestellt.

 

            Menologion: Von griech. μήν und λόγος (= Monatswort), liturgisches Buch des orthodoxen Ritus, das für jeden Tag des Kirchenjahres, mit dem September beginnend, das Leben eines Heiligen darstellt.

 

            Metochion: Niederlassung eines orthodoxen Klosters.

 

            Mitatorien: Loggien für den Herrscher und das Kirchenoberhaupt beiderseits des Sanktuariums der Hofkirche bzw. der Erzbischofs- oder Patriarchenkathedrale im Anschluß der Pastophorien.

 

            Naos: Der Gemeinderaum einer Kirche.

 

            Narthex: Die Vorhalle einer Kirche, Aufenthaltsraum für Katechumenen und Büßer, aber auch mit bestimmten Funktionen im kirchlichen Ritus.

 

            Niello: Technik der Metallverzierung, bei der in den vorgeritzten Vertiefungen heller Metalle schwarzes Schwefelsilber eingeschmolzen wird.

 

            Oktoichos: Liturgisches Buch der orthodoxen Kirche mit den wechselnden Teilen des eucharistischen und Stundengebetsgottesdienstes für die Zeit vom 1. Sonntag nach Pfingsten bis zum 4. Vorfastensonntag. Es umfaßt aber nur acht Wochen und wiederholt sich danach in der gleichen Ordnung.

 

            opus alexandrinum: Ein aus Steinwürfeln ausgeführtes ornamentiertes Fußbodenmosaik.

 

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            Opus mixtum: Mauerwerk, bei dem sich zwei oder mehrere waagerechte Backsteinreihen in bestimmten Abständen mit Steinen abwechseln.

 

            opus spicatum (Fischgrätenverband): Bautechnik, bei der felderweise einzelne Schichten von Steinen gegeneinander schräg vermauert werden.

 

            Orantin: Die in Gebetshaltung mit erhobenen Händen dargestellte Figur einer Frau; in der christlichen Ikonographie ein Darstellungstypus für die Gottesmutter.

 

            Orarion: 2,50-4 m langes schmales Stoffband, das mit Kreuzen bestickt ist und vom Diakon über dem Obergewand getragen wird.

 

            Pantokrator: Vom griech. »Allerhalter«, ikonographischer Typus für Christus als Richter im Jüngsten Gericht.

 

            Pastophorien: Meist rechteckige, apsidial abgeschlossene Räume beiderseits des Altarraums der Kirche. Der rechte Raum, das Diakonikon, diente ursprünglich zur Aufbewahrung von Reliquien des lokalen Heiligen, übernahm später jedoch die Funktion als Aufenthaltsort des Diakons während der Liturgie; im linken Raum, der Prothesis, erfolgt die Vorbereitung der Opfergaben (Proskomidie).

 

            Peribolos (Ambitus): Der durch Umfassungsmauern umgebene Außenhof einer frühchristlichen Kirche; erscheint seit dem 5. Jh. anstelle des Atriums und übernimmt dessen Funktionen.

 

            Perisoma: Lendentuch.

 

            Periteichisma: Die Umfassungsmauer eines Peribolos, am Ausgang der Spätantike oft mit Wachtürmen ausgestattet, die nach Notwendigkeit eine Abwehrfunktion übernehmen konnten.

 

            Phelonion: Mantelartiges, liturgisches Obergewand.

 

            Piscina: Taufbecken im frühchristlichen Baptisterium, vorwiegend mit Marmoroder Keramikplatten verkleidet.

 

            Polystaurion: Ein mit vielen Kreuzen bestickter oder durchwebter Sakkos, der ursprünglich nur dem Konstantinopeler Patriarchen zustand, aber ab 14. Jh. auch von den Metropoliten getragen wurde. Erscheint auf Bildwerken seit dem 11. Jh.

 

            Portikus: Ein durch Säulen geöffneter Vorbau am Eingang zur Betonung der Hauptfassade.

 

            Proskomidie: Die Gabenbereitung, die vor dem Wortgottesdienst (Liturgie der Katechumenen) am Rüsttisch des nördlichen Altarnebenbaus, der Prothesis, erfolgt. Sie umfaßt die »Schlachtung«, d. h. die Herauslösung der für den eucharistischen Gottesdienst benötigten Prosphoren mittels einer kleinen Lanze, die Anordnung der Prosphorenpartikel auf dem Diskos, die Vermischung von Wasser und Wein, die Beräucherung der Gaben sowie die Entlassung.

 

            Proskynetarion: Pulttisch mit baldachinartiger Bekrönung, auf dem die Festtagsikone oder ein besonders verehrtes Gnadenbild ausgelegt oder angebracht wird.

 

            Prosphora: Griech. 7rpoa<popa, das von der orthodoxen Kirche bei der Eucharistie verwendete gesäuerte Weizenbrot, aus einem größeren unteren und einem kleineren oberen Teil zusammengesetzt, die beide Naturen Christi symbolisieren. Auf der Oberseite trägt die

 

            Prosphora eine quadratische Prägung, das Siegel, mit der griechischen Inschrift Ι̅Ϲ Χ̅Ϲ ΝΙΚΑ (= Jesus Christus siegt).

 

            Prothesis: s. Pastophorien.

 

            Refektorium (Trapeza): Speisesaal eines Klosters in der Klausur oder als selbständiger langgestreckter Hallenbau im Südwestteil der Klosteranlage errichtet und mit Apsiden an der Ost- und Westwand versehen.

 

            Rhipidion: Fächer an einem langen Handgriff in der Form einer runden Metallscheibe, die einen Cherub darstellt. Es dient dazu, Insekten von den heiligen Gaben fernzuhalten.

 

            Sakkos: Kostbar besticktes, mantelartiges, seitlich aufgeschütztes liturgisches Obergewand mit halbrunden Ärmeln, das sich von der Dalmatik des römischen Kaiserornats ableitet. Ursprünglich war es ausschließlich dem Patriarchen Vorbehalten, wurde später jedoch auch von Metropoliten und Bischöfen, auch außerhalb von Byzanz, getragen.

 

            Sängerkonche: Nischenartiger, kuppelig überwölbter Abschluß des Querschiffs einer Kirche mit halbkreisförmigem Grundriß, der den antiphonen Chorgesang in seiner akustischen Wirkung zu unterstützen bestimmt ist. Sie erscheint hauptsächlich in Zusammenhang mit der besonderen Form des Gottesdienstes der athonitischen Klöster, findet sich seit dem 13. Jh. jedoch in der Regel auch bei den anderen orthodoxen Klosterkirchen.

 

            Sbornik: Slawisch-bulgarische Bezeichnung für jeden Sammelband kirchlicher oder weltlicher Texte.

 

            Schima: Teil des östlichen Mönchsgewandes, das seine Träger zu besonders strenger Askese verpflichtet. Das mit zwölf Kreuzen bestickte Bandgeflecht wurde ursprünglich unter der Kleidung getragen.

 

            Sphaira: Mit Kreuz versehener Globus, der von dem Kaiser nach dem byzantinischen Hofzeremoniell in der linken Hand als Symbol seiner Macht getragen wird. Gehört ebenfalls zu den Insignien der Erzengel.

 

            Staurothek: Kostbar ausgestatteter Reliquienbehälter, der im Inneren das eigentliche Kreuzreliquiar in Gestalt eines Kreuzes birgt, in das die Kreuzpartikel eingelassen sind.

 

            Sticηera: Strophen, die zwischen die Psalmenverse eingeschoben wurden.

 

            Stichiarion: Fußlanges liturgisches Untergewand aus farbiger Seide oder Brokat. Die Ärmel verengen sich nach unten zu und sind deshalb seitlich aufgeschlitzt.

 

            Suppedaneum: Fußbrett.

 

            Synaxarion: Von griech. συνάγω (= sammeln), ein im 9. Jh. entstandenes Lektionar für die Stundengottesdienste, das die Viten der Tagesheiligen und Hinweise für die entsprechenden Gottesdienste enthält.

 

            Synthronon: Klerusbank aus Holz oder Stein, die sich an der Apsiswand entlangzieht und den erhöhten Bischofsstuhl (Kathedra) von beiden Seiten einfaßt.

 

            Tambour: Zylindrischer oder polygonaler Unterbau einer Kuppel.

 

            Theophanie: Gotteserscheinung; in der Ikonographie

 

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eine bildliche Darstellung Christi als Weltenrichter, umgeben von den Evangelistensymbolen, nach bestimmten Visionen von Propheten und der Apokalypse.

 

            Titulus: Rechteckige Tafel am Kruzifix mit den Abkürzungen INBI (griech. »Jesus aus Nazareth König der Juden«); bei den frühchristlichen Darstellungen des Triumphes des Kreuzes auch mit den griechischen Christusinitialen I̅C X̅C.

 

            Trikonchos: Zentralbauanlage, bei der die drei Apsiden um ein mittleres Quadrat, das die Kuppel trägt, angeordnet sind; findet weite Verbreitung in Zusammenhang mit dem Gebrauch von Sängerkonchen im orthodoxen Klosterritus und bildet, mit einem geräumigen Narthex versehen, die Grundlage des athonitischen Klosterkirchentypus.

 

            Triodion: Liturgisches Buch, das die jeweils veränderlichen Gesänge des Gottesdienstes vom i. Fastensonntag bis einschließlich des Karsamstags enthält. Triodion wird es genannt, weil die für die Stundengottesdienste bestimmten Kanons meist nur drei Gesänge umfassen.

 

            Triumphbogen: Bogen zwischen den östlichen Stützen des Mittelschiffs, der die Grenze zwischen Bema und Naos andeutet.

 

            Tympanon: Halbkreisförmiges Bogenfeld über Kirchenportalen, mit Reliefs, Mosaiken oder Wandmalereien geschmückt.

 

            Typikon: Klosterverfassung mit Sammlung der Regeln für das Mönchsleben sowie für den Verlauf der einzelnen Gottesdienste des Kirchenjahres mit Angaben von Zeremonien, Lesungen und Gesängen, zuweilen mit einer Schenkungsurkunde versehen. Das im heutigen orthodoxen Kirchenritus übernommene Typikon des hl. Sabas vom 11. Jh. spiegelt die Liturgietradition Jerusalems und Konstantinopels wider.

 

            Zellenbau: Gemischtes Mauerwerk, bei dem die Steinquader von allen Seiten durch Backsteine eingefaßt werden.

 

            Zeon: Ritus der Vermischung des eucharistischen Weines mit warmem Wasser vor der Kommunion, nur der orthodoxen Kirche eigen und auf die Lebenswärme des Blutes Christi bezogen, bzw. ein Gefäß zum Aufwärmen des Wassers während der Vorbereitung der Gaben.

 

            Ziborium: Vierseitiger, eine Bedachung bildender Baldachin, der auf Säulen oder Konsolen ruht.

 

            Zone: Horizontale Untergliederung der Innen- und Außenmauern.

 

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